Kriegszeiten in und um Starkenberg

Es werden noch Zeitzeugen aus Starkenberg, Pöhla, Kostitz, Kraasa, Dobraschütz, Naundorf, Wernsdorf, Tanna und Umgebung gesucht! Wer kann sich an Ereignisse während des 2. Weltkrieges bzw. kurz nach dem Krieg erinnern? Ich möchte diese Erinnerungen in mehreren Kriegszeit-Broschüren für die Nachwelt festhalten und veröffentlichen.

Zeitzeugen möchten sich bitte bei
Volker Thurm in Kayna (Tel. 034426/50073 oder Handy 0152/29832796)

melden.

Hier ein Auszug vom Geschehen des 29. Juni 1944

Am Vormittag des 29. Juni 1944 gegen 9.30 Uhr schoss die noch im Aufbau befindliche Großbatterie Nißma mehrfach auf einen amerikanischen Bomberverband. Kurz darauf trafen sie einen Bomber, eine „Fliegende Festung“.

Hans Thiel: „Mit einem Mal fing ein Bomber aus dem Verband an schräg nach unten zu trudeln. Im gleichen Moment gingen hintereinander zwei Fallschirme auf. Dann beobachteten wir die Fallschirmspringer. Der erste, der zweite und der dritte. Die ersten zwei Fallschirmspringer schwebten mit ihren Fallschirmen langsam herunter. Jedoch der dritte Fallschirmspringer kam wie ein Sack hinterher und überholte alle. Sein Fallschirm war nicht aufgegangen.“

Dann sind die Fallschirme westlich von Pöhla ins Getreidefeld niedergegangen. Die Wrackteile der abgeschossenen Bombers trudelten zwischen Pöhla und Dorotheenhof herunter zum Boden.“

Hans Thiel: „Der Bauer Schellbach aus Pöhla hat mit dem Pferdewagen die abgestürzten Amerikaner, die noch gelebt hatten, vom Feld geholt und bei sich in die Scheune gebracht.

Dann hat er sogar den Arzt Dr. Kunzemann in Starkenberg verständigt. Der Bauer Schellbach bat ihn, sich um die beiden Verletzten zu kümmern. Danach hat er die beiden überlebenden Amerikaner in der Scheune beherbergt.“

Günter Lorenz ergänzte: „Ein Amerikaner hatte beim Abschuss des Bombers ein Bein verloren. Als er aufgefunden wurde, brachte man ihn in die Scheune des Bauern Schellbach in Pöhla. Er überlebte nur noch kurze Zeit, verlangte noch nach einem Arzt und verstarb.