Tageskurs natural horsemanship am 10.11.2012

Parelli-Kurs in Starkenberg

Am 10.11.2012 veranstaltete der SV Starkenberg -Abteilung Reiten- einen Tageskurs zum natural horsemanship mit Petra Hollstein.

Dass der Mensch die Sprache der Pferde erlernen kann, davon ist die Kursleiterin Petra Hollstein überzeugt, seitdem sie selbst ein Seminar mit Birger Giesecke erlebt hat, einem ehemaligen Parelli-Instruktor.  Petra Hollstein möchte demonstrieren, was der Amerikaner Pat Parelli als Urheber nach Deutschland gebracht hat – Parelli natural horsemanship.

Kristin Prüfer und Anja Templin organisierten den kleinen Kurs für interessierte Pferdeleute diesmal in Starkenberg, nachdem die beiden mit  Elisa Gentsch mit den Pferden Quent und Ronja im Oktober bei Petra Hollstein in Markersdorf einen kleinen Parelli-Kurs erleben durften.

Auch Kristins Pferd, der Haflinger Quent, wurde nach dem Prinzip des natural horsemanship vor vielen Jahren ausgebildet und eingeritten. Und diese umfangreiche Aufgabe steht nun auch für die kleine Ronja auf dem Plan in Starkenberg…

Die Teilnehmer:


Kristin Prüfer und
Lisa Wolter mit
Shining Star Quent
Anja Templin und
Elisa Gentsch mit Ronja
Annika Hil mit
Mr. Dusty Mc Kent
Katrin Eisfelder mit
Nowie´s Shitan
Vivian Rother mit
Little Desperado

Natural horsemanship ist nicht der normale Umgang mit dem Pferd, sondern der natürliche Umgang. Dabei ist es keineswegs so, dass dies mit einer speziellen Reitweise zu tun hat. Denn es ist egal ob man Englisch oder Western reitet oder auch Nichtreiter ist, ob man nur seine Freizeit mit dem Partner Pferd verbringen möchte oder aber seine Zukunft im großen Pferdesport sieht.

IMG_7575Arbeit am Podest

Details werden erklärt

Petra Hollstein zeigte den Kursteilnehmern, wie man Pferde besser verstehen kann und wie man ihre Instinkte und Bedürfnisse besser beachten kann. Mit dieser Arbeit vom Boden aus kann man auf Dauer ein ruhiges, klügeres, mutigeres Pferd aus seinem tierischen Partner machen und man erreicht eine Beziehung, deren Basis die Kommunikation ist, man kann dadurch gewisse Probleme vorbeugen, dass diese gar nicht erst entstehen.

Ein kleines Beispiel, was den Teilnehmern gezeigt wurde, ist, wie man das Pferd am pferdegerechtesten loben kann – und zwar nicht auf den Hals klopfen wie es nach wie vor in vielen Reitschulen gezeigt wird. In einer Herde würde dies bedeuten: Lass mich in Ruhe!

Außerdem soll man nie frontal auf ein Pferd zugehen, denn das Instinktverhalten des Pferdes deutet dies als Geste eines Raubtieres, denn nur ein Raubtier fixiert seine Beute direkt von vorn!

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der Regenschirm
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leichte Aufregung beim squeeze game 😉
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Scheutraining mit Flatterband

Es gibt lauter so kleine Dinge und Gesten, die für die Verständigung zwischen Pferd und Mensch einfach wichtig sind, da beide so grundverschieden sind. In einer Pferdeherde ist es ja so, dass bereits die geringste Anspannung oder Veränderung der Körperhaltung eines Herdenmitgliedes den anderen Gefahr oder Entspannung signalisiert. Die lautlose Sprache funktioniert innerhalb einer Herde tagtäglich wie man es beobachten kann. Als Mensch kann man diese Sprache lernen, man sollte sich einmal damit beschäftigen, dann wird man in den Bann des natural horsemanship gezogen….

Der Mensch wird als Raubtier vom Pferd gesehen, denn seine Gestik ist nun einmal anders, deshalb kommt es zwangsläufig zu Missverständnissen. Durch natural horsemanship wird der Mensch zum Partner und Freund und die Ausbildung des Pferdes wird erleichtert.

Bei Parelli gibt es 7 Spiele, die wie das A-Z der menschlichen Sprache funktionieren. Das friendly game, porcupine game, driving game, yoyo game, sideway game und das squeeze game. Zuvor wird der Körper des Pferdes in 5 Zonen eingeteilt, auf die man bei den verschiedenen Spielen einwirken kann. Zunächst wird aufbauend auf der Reihenfolge der Spiele alles „on line“ gemacht, d.h. das Pferd hat ein Knotenhalfter um und man arbeitet mit einem 3,7m Seil. Der Stick, den der Mensch nutzt, ist hierbei nicht als Gerte o.ä. zu sehen, sondern soll den verlängerten Arm darstellen. Schritt für Schritt kann man so eine gemeinsame Sprache mit seinem Partner Pferd entwickeln.

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circling game
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sideway game
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yoyo game

Auf dem Reitplatz unseres Sportvereins wurde ein kleiner Gelassenheitsparkur aufgebaut: große rote Tonnen, ein Flattervorhang, wo die Pferde durchlaufen sollten, ein Regenschirm, ein großer Ball und ein Podest. Als Außenstehender meint man vielleicht, dies sei nichts besonderes, doch für das Fluchttier Pferd sind solche Dinge wie ein Regenschirm oder ein rot-weißer Flattervorhang alles andere als normal. Ein Pferd kostet es viel Überwindung und zeigt sehr viel Vertrauen zum Menschen, wenn es diese vorgegebene Aufgabe erfüllt.

Es wurde in Zweier (Pferde-)gruppen mit den Kurs-Teilnehmern gearbeitet und die 7 Spiele nach Parelli geübt. Dies hat allen sehr viel Spaß gemacht. Mit Geduld und Ausdauer konnten alle Vierbeiner überzeugt werden, dass von dem kleinen Parkur keinerlei Gefahr ausgeht.

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völlig entspannte Pferde
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Dusty wälzte sich sogar
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Ronja auch

Auch das Wetter spielte eigentlich an diesem Tag mit. Es war zwar recht kühl und windig, aber die meiste Zeit trocken von oben. Erst gegen Nachmittag regnete es leicht, aber davon ließen wir uns auch nicht beirren.
Für das leibliche Wohl sorgten Kristin, Anja und Elisa mit Kaffee, Tee und Kuchen. Und auch die Vierbeiner konnten sich in den Pausen in den geräumigen Boxen ausruhen und etwas Heu knabbern.

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Es war ein toller Tag für die Teilnehmer des Kurses und für die Vierbeiner sicherlich auch, die zu ihrem Menschen noch mehr Vertrauen aufbauen konnten und der eine oder andere feststellte, dass auch ein Gymnastikball keine Pferde verspeist.

 

DANKE!

Wir bedanken uns bei der Kursleiterin Petra Hollstein, die uns sehr viel gezeigt hat, dem SV Starkenberg, der Familie Hänsch/Karte für die zur Verfügung gestellten Boxen und falls wir jemanden vergessen haben, dann natürlich auch bei denjenigen!

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Zur Geschichte des natural horsemanship:

„Der US-Amerikaner Pat Parelli war ein anerkannter Pferdetrainer und Rodeoreiter, bevor er 1981 damit begann, das Konzept von Parelli Natural Horse-Man-Ship zu entwickeln. In den vergangenen Jahren hat er sein Programm, gemeinsam mit seiner Frau Linda Parelli, kontinuierlich ausgebaut und stets seinen neusten Erkenntnissen im Umgang mit Pferden angepasst. Heute ist Parelli Natural Horsemanship ein modernes und erfolgreiches Ausbildungskonzept, welches sowohl den Menschen, als auch das Pferd mit einbezieht.

[Quelle: http://www.parelli-instruktoren.com/sites/content/ueber_parelli_neu.html]

 

Und hier noch eine Info für alle interessierten Pferdefreunde:

Im Frühjahr 2013 wollen wir wieder einen Kurs mit Petra Hollstein organisieren und würde uns freuen noch mehr Pferdeleute für natural horsemanship zu begeistern, die die Sprache der Pferde erlernen wollen. Wer erleben und erlernen möchte, wie man Pferde allein durch Körpersprache lenken kann, sollte sich dies nicht entgehen lassen!

Interessierte Pferdemenschen sind zu unseren gemeinsamen Trainingsstunden herzlich willkommen.


Nähere Infos über Petra Hollstein gibt es hier:
http://www.horseman-ranch-markersdorf.de

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NHS-Kurs in Markersdorf 13.10.2012

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NHS-Kurs bei Petra Hollstein in Markersdorf

 

Bereits im Oktober haben wir
Kristin Prüfer
Anja Templin
Elisa Gentsch

Petra Hollstein auf Ihrer Ranch in Markersdorf zu einem kleinen Kurs besucht. Im Round Pen wurde mit den Pferden Ronja und Quent nach den 7 Spielen von Parelli gearbeitet.